Erasmus+ – Austauschprojekt „FOS meets AvH“

Erasmus+ – Austauschprojekt „FOS meets AvH“

Seit 2018 gibt es einen lebendigen Schüleraustausch zwischen der Fachoberschule FOS Meran und dem Alexander-von-Humboldt-Gymnasium in Bornheim. Dieser Austausch bietet den Schüler:innen eine einzigartige Gelegenheit, sich gegenseitig zu besuchen und über mehrere Tage intensiv an naturwissenschaftlichen Themen zu arbeiten.

Ein besonderer Aspekt dieses Programms ist, dass die Schüler:innen während ihres Aufenthaltes bei Gastfamilien untergebracht sind. Dies fördert nicht nur die interkulturelle Kompetenz, sondern ermöglicht auch einen tieferen Einblick in die Lebensweise des jeweils anderen Landes.

Das Programm in Meran wurde Ende Januar mit einem forensischen Workshop sowie Exkursionen in die Berge, ins Archäologiemuseum und zur Berufsfeuerwehr erfolgreich abgeschlossen. Nun fand der Gegenbesuch statt. Hervorzuheben ist, dass dieses Austauschprogramm auch als Lehrerfortbildung genutzt wird.

Der Rückbesuch, der durch das Erasmus+-Programm unterstützt wird, stand unter dem Motto “Gobal denken- Lokal handeln” und ermöglicht es den Schüler:innen, eine Vielzahl von Aktivitäten zu erleben. Diese Aktivitäten fördern nicht nur die Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs), sondern auch alle anderen Ziele von Erasmus. Dazu gehören die Sensibilisierung für Demokratie, Freiheit und Frieden, die Förderung von Fremd- und Fachsprachenkenntnissen bei allen Lernenden und Lehrenden, die Verbesserung der Kompetenzen von Lehrenden im Umgang mit Lernenden mit Migrationshintergrund und besonderen Bedürfnissen sowie die Förderung von ökosozialem Verantwortungsbewusstsein und digitalen Kompetenzen.

Die Teilnehmer:innen besuchten am AvH-Gymnasium Bornheim einen Workshop zum Thema Repair Café, wobei sie selbst Dinge reparieren durften. Anschließend wurde die Freizeit zur Erkundung der Stadt Bonn genutzt. Dort besuchten alle gemeinsam die Leihbar Bonn, ein Projekt, das nachhaltigen Konsum durch das Ausleihen von Gegenständen fördert. Zudem engagierten sie sich in einem Waldprojekt, bei dem sie aktiv zum Umweltschutz beigetragen haben, indem sie Bäume pflanzten und diese freischnitten, um den Wald wieder zum Leben zu erwecken. Diese Projekte wurden durch gelaserte Holzplatten in der Schule visualisiert, die QR-Codes enthielten, um zu weiterführenden Informationen über die einzelnen Initiativen zu führen.

Neben diesen auf die SDGs ausgerichteten Aktivitäten, hatten die Schüler:innen die Möglichkeit, gemeinsame Erlebnisse zu sammeln, die ihre sozialen und interkulturellen Kompetenzen stärkten. Nach einem individuell gestalteten Vormittag mit den Gastfamilien, durften die Schüler:innen und Lehrer:innen an einer Esel-Wanderung am Ziegenhof Rösberg teilnehmen. Dabei konnten sie 1,5 Stunden mit Eseln durch Wald und Wiesen spazieren. Es wurden Einblicke in die Arbeit mit Tieren gewonnen und den Zuständigkeitsbereichen und Arbeiten einer Landwirtin. Während der Wanderung waren manche Tiere sehr aktiv, während andere sehr entspannt waren. Dies machte die gesamte Wanderung sehr spannend, da man nicht wusste was nach der nächsten Kurve geschieht. Insgesamt hob die Erfahrung die Bedeutung von Teamarbeit und den Respekt vor der Natur hervor.

Ein Besuch im physikalischen Institut der Universität zu Köln ermöglichte es den Schüler:innen, in die Welt der Moleküle im Weltraum einzutauchen und gleichzeitig Einblicke in den Uni-Alltag und die universitäre Forschung zu erhalten. Unter der Leitung von Dr. Thorwirth erhielten sie eine Vorlesung, mit anschließender Laborbesichtigung. Dadurch wurden ihre wissenschaftliche Neugier und ihr Verständnis für komplexe naturwissenschaftliche Prozesse gefördert.

Auf dem Programm stand auch der Besuch der Leistungskurse des AvH Gymnasiums. Dabei konnten die Schüler:innen die Leistungskurse Geschichte, Englisch, Informatik und Chemie wählen. Nach dem Besuch der Leistungskurse traf die Gruppe Dr. Volker Böhm (Postdoc an der Uni zu Köln für Biochemie), mit dem sie erforschten, welche Fehler Zellen produzieren, wenn sie nicht richtig transkribieren. Durch Techniken wie PCR und Gelelektrophorese konnten die Schüler:innen Einblicke in das reale Forschungsleben am Institut für Genetik und Biochemie gewinnen. Außerdem konnten die Wissenschaftler des Instituts für Biochemie die Ergebnisse für ihre Forschung verwenden. Nach diesem einmaligen Workshop gingen die Schüler in die Altstadt und bummelten durch die Stadt und ließen den Abend dort gemütlich abklingen.

Das Projekt wurde durch eine intensive Abschlussarbeit gekrönt, bei der die Teilnehmer:innen bis spät in die Nacht arbeiteten und ihre Ergebnisse finalisierten. Die Möglichkeit im Alexander von Humbold-Gymnasium zu übernachten verstärkte das Gemeinschaftsgefühl. Abgerundet wurde die Erfahrung mit dem Verfassen des Berichtes am darauffolgenden Tag.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Projekt die Erasmus-Ziele der interkulturellen Verständigung, Bildung, sozialen Inklusion, persönlichen Entwicklung und des Engagements für die SDGs vollständig erfüllt. Es bot den Schüler:innen eine Plattform, um praktische Erfahrungen zu sammeln, die ihre Sicht auf die Welt und ihre Rolle als aktive Bürger:innen einer globalisierten Gesellschaft prägen werden.

FOS goes Erasmus Team
Bornheim