Ein Projekt für die Zukunft – YPAC-Treffen 2025 in Rosenheim

Nachhaltiges Leben in den Alpenländern

7 Länder, 10 Schulen, über 70 Schüler:innen und ein gemeinsames Ziel: Zusammenarbeiten, um etwas zu verändern. Genau das ist YPAC, das Jugendparlament zur Alpenkonvention.
Schon Abraham Lincoln hat einst gesagt: “The best way to predict the future, is to create it“. Ganz nach diesem Motto, gibt YPAC 

jungen Menschen die Möglichkeit, sich in der Politik einzubringen und ihre Zukunft mitzugestalten.

„Sustainable Life in the Alps“ war das große Thema, an dem, während der YPAC- Woche gearbeitet wurde. Das jährliche Treffen fand dieses Mal vom 10. bis 14. März in Rosenheim statt und natürlich war auch die Meraner Delegation der FOS „Marie Curie“ wieder dabei.
Schon im Vorfeld hatten wir zahlreiche Vorbereitungstreffen mit Experten und Politikern. Unter anderem auch mit Miachaela Morandini, der ehemaligen Gleichstellungsrätin und derzeitige Ressortleiterin von LR Rosmarie Pamer. Aber auch mit der Landtagsabgeordneten Madeleine Rohrer, welche uns als Vertreterin des Südtiroler Landtages auch in Rosenheim besucht hat und unseren Delegierten mit ihrem Wissen zur Seite stand.

Die Delegierten wurden in 4 Komitees aufgeteilt und jedem Komitee wurde eines der 17 SDG’s, den Nachhaltigkeitszielen der Agenda2030, zugewiesen. Die Themen waren daher die folgenden:

  • Welche Maßnahmen müssen jetzt ergriffen werden, um die alpinen Wasserressourcen für künftige Generationen zu erhalten?
  • Wie kann die soziale, wirtschaftliche und politische Gleichstellung gefördert werden?
  • Wie können wir die Mentalität von Verbrauchern und Produzenten ändern und sicherstellen, dass beide verantwortungsvoll mit den Ressourcen umgehen?
  • Inwiefern sollten verschiedene Ökosystemleistungen bei politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen in den Alpen eine Rolle spielen?

Dabei ging es vor allem darum, herauszufinden, wie es in der Alpenregion um diese Themen steht, mit welchen Problemen wir konfrontiert sind und welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um diese zu lösen. Es wurde recherchiert, diskutiert und immer wieder überarbeitet, und das alles natürlich in englischer Sprache.
Als Mitglied der Medien- und Pressegruppe durfte ich zwar nicht mitdiskutieren, jedoch konnte ich den Prozess verfolgen, wie aus einer groben Idee schlussendlich eine perfekt ausformulierte Forderung, eine sogenannte Postulation wurde.

Ganz schick angezogen, aber auch mit einem leicht nervösen Gefühl im Bauch haben wir am Donnerstag, dem wichtigsten Tag unserer Woche, den Saal des bayrischen Landtags beschritten. An diesem Tag haben wir nämlich unsere Generalversammlung abgehalten, in der wir die Arbeit der letzten Tage präsentieren durften.
Ilse Aigner, die Präsidentin des bayrischen Landtags, hat uns die große Ehre erwiesen, die Generalversammlung zu eröffnen. In ihrer Eröffnungsrede hat sie  klar gemacht, dass Demokratie nicht als etwas Selbstverständliches hingenommen werden darf und dass es daher so wichtig ist, dass Jugendliche sich politisch engagieren. Danach übernahmen unsere vier YPAC Präsidenten die Leitung der insgesamt sechs-stündigen Versammlung.  Es wurden nacheinander alle 12 Forderungen präsentiert und natürlich durften auch Fragen gestellt und Kritik geäußert werden. Zu sehen wie die Jugendlichen debattiert haben und mit welcher Passion sie sich für ihre Idee eingesetzt haben, war wirklich beeindruckend. Spätestens in diesem Moment war klar, dass das hier mehr war als nur eine Landtagssimulation. Es waren echte Forderungen die wir ausgearbeitet haben und die von der Politik wirklich umgesetzt werden können. Am Ende kam es dann zur Wahl und wir haben die Forderungen gewählt, die wir für die besten gehalten haben. Insgesamt sind dadurch dann 5 Resolutionen entstanden und wir freuen uns jetzt schon darauf, diese schon bald im Gemeinderat von Meran und im Südtiroler Landtag in Bozen vorstellen zu dürfen.

Mein ganz persönliches Highlight der Woche war es, mich im Landtag umzusehen und ein Parlament zu sehen, das voll mit jungen, motivierten und engagierten Leuten war. Ein Parlament ist  eines der wichtigsten Symbole unserer Demokratie und zu sehen, dass Demokratie von jungen Menschen gelebt wird, war wirklich schön. Dieses Bild werde ich sicher nie vergessen.

Neben dem ganzen neuen Wissen, den Fähigkeiten und den Kompetenzen, die wir uns während der Woche aneignen konnten, kamen aber auch der Spaß und soziale Kontakt mit den anderen motivierten Jugendlichen aus dem Alpenraum nicht zu kurz.
In den zahlreichen Kaffeepausen – die wir aufgrund der ausführlichen Agenda dringend benötigten –  und den außerordentlichen Aktivitäten, die wir gemeinsam unternommen haben, hatten wir  auch die Möglichkeit neue Menschen kennenzulernen und sogar einige Freundschaften zu knüpfen.

Gerade durch die letzten einschneidenden politischen Ereignisse, die in der Welt geschehen sind, brauchen wir ein starkes und vereintes Europa – wahrscheinlich ist das gerade wichtiger denn je. Trotzdem hat es so oft den Anschein, dass Europa sich mehr und mehr entfremdet und sich Länder immer mehr voneinander abschotten. Nicht aber bei YPAC, hier war nämlich genau das Gegenteil der Fall. Hier waren wir nicht Deutsche, Österreicher, Schweizer, Liechtensteiner, Franzosen, Slowenen oder Italiener; hier waren wir europäische Jugendliche, die grenzüberschreitend zusammengearbeitet haben und Kompromisse eingegangen sind, um schlussendlich Lösungen für alle zu finden.

In dieser Woche ist uns auch klar geworden, dass uns mehr verbindet, als uns trennt.
Zwar haben wir des Öfteren unterschiedliche Vorstellungen, andere Wünsche und andere Möglichkeiten, jedoch haben wir alle das gleiche Ziel: Wir wollen etwas verändern um die Zukunft mitzugestalten, denn die Zukunft gehört uns.